Reportage auf arte: Der Parlamentspalast in Bukarest
Foto: Der Parlamentspalast in Bukarest
arte
Dienstag, 26. November 2017, um 06:35 Uhr
Reportage
Der heutige Parlamentspalast in Bukarest hieß früher "Haus des Volkes", wurde vom Volk selbst jedoch als "Haus des Sieges über das Volk" bezeichnet. Verbaut wurden 700.000 Tonnen Stahl, 550.000 Tonnen Zement und eine Million Kubikmeter Marmor. Für den Bau des zweitgrößten Verwaltungsgebäudes der Welt ließ Ceausescu die Bevölkerung buchstäblich hungern. Von 1983 bis 1989 nach seinen Vorstellungen errichtet, wurde der Palast erst 1997, sozusagen posthum, fertiggestellt. Etwa ein Drittel des Stadtzentrums, sechs Synagogen und 22 Kirchen wurden dafür dem Erdboden gleichgemacht oder versetzt. 40.000 Wohnungen wurden zwangsgeräumt. Geschichte wurde überschrieben, Urbanisierung um jeden Preis vorangetrieben. Das Gebäude ist der steingewordene Größenwahn eines ehemaligen Schusterjungen, der als Staatschef seine Allmachtsfantasien auslebte und per Handzeichen ganze Straßenzüge vernichten lassen konnte. Archivaufnahmen zeigen die gigantische Baustelle, wimmelnd von schwer schuftenden Bauarbeitern. Zwischen ihnen stolziert Ceausescu und begutachtet das Treiben. Der Palast selbst ist so überdimensioniert, dass der Mensch sich unweigerlich winzig fühlt. Noch heute ist das Stadtzentrum Bukarests von Ceausescus Palast wie durchschnitten und vernarbt.
Foto: Treppenhaus im Parlamentspalast in Bukarest
Foto: Empfangssaal im Parlamentspalast in Bukarest
„Ein Hauch von Ewigkeit - rumänischer Alltag im Maramures"
Fotoausstellung von Martin Kulinna im RKI Berlin vom 26. Oktober bis 6. Dezember 2017
Maramures, eine abgeschiedene Senke zwischen den Ketten der Ostkarpaten wird selbst im eigenen Land gern als lebendiges Museum bezeichnet. Maramures ist ein Sammelbecken verschiedener Ethnien und Konfessionen. Durch historische und geografische Umstände bedingt Leben hier seit Jahrhunderten Rumänen, Ruthenen, Ungarn, Juden, Deutsche und Roma zusammen. Neben dem Reiz der ethnischen Vielfalt fasziniert die Symbiose von Kultur und wilder Gebirgslandschaft, von Tradition und Moderne im Alltag.
Martin Kulinna wurde 1962 in Waren a. d. Müritz geboren. Seit 1984 ist er als Fotograf tätig. 1986 hat er sein Studium in Landwirtschaft abgeschlossen. Seit 1990 hat er längere Reisen nach Finnland, China, Vietnam, Ungarn, Polen, Albanien, Kuba und andere Länder unternommen. Von 2004 bis 2011 ist er regelmäßig mindestens einmal im Jahr nach Rumänien in die Maramures gefahren. 2007 hat er zur Bewahrung der analogen Fotografie die STIFTUNG PHOTOGRAPHIE schwarzweiß gegründet. Seit 2014 ist Kulinna besonders auf Festen und Wahlfahrten zum Fotografieren. Dadurch besuchte er Bulgarien, Spanien und Peru. Bis heute nutzt er zum Fotografieren analogen s/w Film für seine Arbeiten. Ausstellungen hat er bisher in Rostock, Neubrandenburg, Berlin, Greifswald, Leppävirta (Finnland) u.a gezeigt.
Reportage auf MDR Fernsehen: Einsam im Wolfsrevier
Foto: Herdenschutzhunde im Maramures - bei Borsa
MDR Fernsehen
Dienstag, 14. November 2017, um 21:15 Uhr
Reportage
Überall auf der Wiese verteilt - zerfetzte Tiere, Gedärme und Blut. Als Joachim Roloff aus Tangerhütte an einem Märzmorgen bei seinen 80 Schafen nach dem Rechten schauen will, traut er seinen Augen nicht. Um zu verstehen was hier geschehen ist, braucht er keinen Rissgutachter. Jetzt hat es auch ihn erwischt. 18 tragende Muttertiere überleben diesen Wolfsangriff nicht. Zwei Wochen später fallen Wölfe über eine weitere seiner Herden her und töten wieder 5 Tiere. Schäfer Roloff hatte vorschriftsmäßig Elektrozäune aufgestellt, dafür wurde er vom Land finanziell unterstützt. Doch schützen konnten sie seine Tiere auch nicht.
ECHT-Moderator Sven Voss fragt: Wölfe neben Schäfern - Kann das gehen? Deshalb ist ECHT nach Rumänien gereist. Hier weiden etwa 200.000 Schafe in Nachbarschaft mit 3000 Wölfen und 5000 Bären. Wenn die Schäfer hier im Frühjahr mit den Tieren auf die Weiden ziehen, bleiben sie bei den Herden. Außerdem sind Herdenschutzhunde im Einsatz. Die Zahl der Risse durch Wölfe und Bären hält sich so in Grenzen, berichten uns Schäfer. Sie mögen die gefährlichen Räuber nicht, haben aber gelernt mit ihnen zu leben. ECHT trifft Christoph Promberger in Rumänien. Der anerkannte Wolfsexperte sammelt hier seit Jahren Fakten zur Gefährdung durch diese Raubtiere. Wie ist die Prognose für die Zukunft? Der Wolf ist in einigen unserer Wälder wieder heimisch. Wird damit das Risiko für Haustiere oder sogar Menschen steigen?
Foto: Herdenschutzhunde im Maramures - bei Borsa
Hinweis: Sollten Urlauber auf Herdenschutzhunde in Rumänien treffen, ist besondere Vorsicht walten zu lassen. Empfehlung: Stehen bleiben und auf den Schäfer warten!
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