Repotage auf arte "Erlebnisreisen: Rumänien" Eine Dokumentation (Frankreich) von Pierre Mann
Foto: Begegnung mit einem Bären während einer Wanderung in den Bergen bei Fagaras
Für seine Dokumentation „Auf den Spuren der Bären“ hat der Tierfilmer Pierre Mann fünf Bärenarten aus aller Welt ein Jahr lang mit der Kamera begleitet: In Rumänien beobachtet er Europäische Braunbären, die in den dichten Wäldern der Karpaten ein Refugium gefunden haben. In Kamtschatka im äußersten Osten Sibiriens spürt er Grizzlybären nach. Am Rande der Arktis dokumentiert Pierre Mann das Leben der Eisbären in ihrem vom Klimawandel bedrohten Jagdgebiet, dem Packeis. Und im gemäßigten Regenwald British Columbias begegnet er nicht nur Amerikanischen Schwarzbären, sondern auch dem äußerst seltenen Kermodebär, auch „Spirit Bear“ (Geisterbär) genannt.
Für seine Dokumentation „Auf den Spuren der Bären“ hat der Tierfilmer Pierre Mann fünf Bärenarten in verschiedenen Teilen der Welt ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Der Film zeigt die Tiere in ihren wunderschönen, aber zunehmend bedrohten natürlichen Lebensräumen. In den dichten Wäldern der Karpaten ist der Europäische Braunbär Teil eines ausgeklügelten, aber fragilen Ökosystems. Aus vielen anderen Regionen Europas ist das beeindruckende Raubtier bereits verschwunden, doch in den Karpaten findet sich der größte Bestand des Kontinents. Das Zusammenleben von Mensch und Bär hat sich hier recht harmonisch eingespielt. Am Rande der Arktis muss der majestätische Eisbär miterleben, wie sein Jagdgebiet, das Packeis, zunehmend dem Klimawandel zum Opfer fällt. Dennoch bereiten sich die Tiere alljährlich auf die Winterruhe vor. In Kamtschatka im äußersten Osten Sibiriens verlassen die Grizzlybären Anfang März den schützenden Bau. Die Weibchen werden von ihren Jungtieren begleitet, die im Dezember zur Welt gekommen sind. Hungrig warten sie auf die Ankunft der Lachse, die in den Flüssen stromaufwärts an ihre Laichorte zurückwandern, wo sie nach der Eiablage sterben. Im Norden Kanadas spürt Pierre Mann nicht nur Amerikanischen Schwarzbären auf, sondern auch den legendären, äußerst seltenen Kermodebär, der in seiner Heimat - dem gemäßigten Regenwald British Columbias - auch „Spirit Bear“ (Geisterbär) genannt wird. In der Mythologie der indianischen Ureinwohner dient das Tier als Vermittler zwischen der Welt der Lebenden und dem Jenseits.
Reportage auf arte: Metropolen des Balkans - Bukarest
Foto: Blick vom Parlamentspalast in der rumänischen Hauptstadt Rumänien
Bukarest ist keine klassische Schönheit, sondern eine Stadt, in die man sich erst auf den zweiten, dritten, vierten Blick verliebt. Während der Diktatur Nicolae Ceausescus erfuhr die Hauptstadt Rumäniens eine brutale Umwandlung: Historische Viertel wurden abgerissen, Protzbauten errichtet und ganze Kirchen versetzt. Heute ist Bukarest auf der Suche nach einer neuen Identität: lebendig, vielfältig, kreativ.
In den vergangenen Jahren ist hier viel passiert. Die Infrastruktur der Stadt wurde verbessert, Parkanlagen erneuert, zahlreiche Cafés und Restaurants eröffneten entlang der Gassen und auch eine alternative Kulturszene hat sich allmählich herausgebildet.
arte
Sonntag, 15. Dezember 2021, um 16:55 Uhr
Repotage von Caroline Haertel und Mirjana Momirovic
Bild: Lage des Bukarest Deltas, rum.: Delta Vacaresti benannt nach dem Stadtteil in Bukarest
in der Nähe des Flusses Dâmbovița und des Sees Văcărești
Quelle: google Maps
Zwei Jahrzehnte lang lebt die Enache-Familie wie im Paradies. In unmittelbarer Nähe der pulsierenden Großstadt Bukarest haben sie ihre improvisierte Bleibe im Sumpfgebiet des ehemaligen Stausees Vacaresti aufgeschlagen, der noch aus der Ceausescu-Zeit stammt. Hier hat sich ein einzigartiges artenreiches Feuchtbiotop entwickelt, aus dem sich die Eltern und die neun Kinder so gut wie möglich ernähren. Die Kinder fangen Fische mit bloßen Händen, ihre Hütte haben sie aus Überbleibseln der Stadtmenschen gebaut und die Art ihres Miteinanders entspricht ihren eigenen Regeln.
Doch als das Gebiet zum Nationalpark erklärt wird, müssen sie ihr unkonventionelles Leben verlassen und in die Stadt ziehen. Die notwendige Anpassung an den neuen Rhythmus fordert ihren Tribut. Die selbst gemachten Angeln der Kinder ersetzen sie durch Smartphones, die Schule wird zum Lehrmeister und das Familiengefüge droht im Großstadtdschungel immer weiter auseinanderzudriften. Besonders dem Vater fällt es schwer, sich den neuen Bedingungen anzupassen. Wäre es möglich, in ihr altes Leben zurückzukehren und auf die Vorteile des Lebens in der Zivilisation zu verzichten?
Der rumänische Journalist Radu Ciorniciuc hat die Enaches für sein preisgekröntes Kino-Dokumentarfilm-Debüt mehrere Jahre lang durch die komplizierte und schwierige Lebensphase begleitet. Mit empathischer Kamera erzählt er die märchenhaft anmutende Geschichte einer Familie am Rande der rumänischen Gesellschaft, die darum kämpft, akzeptiert zu werden und ihre eigene Version von Freiheit zu leben.
Foto: Glockenspiel innerhalb des Klosters (Mamastirea) Prislop, Maramres
Land jahrtausendealter Legenden und Traditionen, zur Zeit der Seidenstraßen Handelsdrehkreuz zwischen Orient und Okzident: Rumänien entstand aus einer ununterbrochenen Mischung uralter Völker und Kulturen. Obwohl das Land nicht weit von Westeuropa entfernt liegt, bleibt es für viele immer noch verschlossen.
Mit 25 Jahren ging Rona von Rumänien nach Frankreich, wo sie ihre Identität und ihre künstlerische Karriere auf dieser vielfältigen und bewegten Vergangenheit aufbaute.
Die Schauspielerin und Sängerin begibt sich auf eine Erkundungsreise, die auch der Suche nach den eigenen Ursprüngen dient. Sie zeigt das multiethnische und multikulturelle Rumänien anhand von Landstrichen, die noch im Rhythmus der Traditionen, der Getreidemühlen und der Gespanne aus einer anderen Zeit leben.
Auf der Reise trifft Rona vier Vertreter dieses Völkergemischs, das ihre Vorstellungs- und Erinnerungswelt tief geprägt hat: die Motzen aus dem Apuseni-Gebirge, die Kalderasch aus dem Siebenbürgischen Becken, die rumänischen Klageweiber aus Maramuresch und die Hutsul-Schäfer aus der Bukowina.
Quer durch die Karpaten bis hin zum Donaudelta verfolgt Rona die Wurzeln dieser Abstammung, die sie von Herkunft oder Sensibilität her mit den genannten Gemeinschaften verbindet. Was haben diese Ethnien von ihrem rebellischen Instinkt bewahrt, von ihrem freien Geist, ihrer optimistischen Natur und ihrer dichterischen Ader, die Rona noch heute erbeben lässt? Welchen Widerhall findet ihre ferne Geschichte in der Gegenwart?
arte Fernsehen
Sonntag, 17. November 2021, um 16:55 Uhr
Verfügbar über die arte-Mediatek: ab 10.11.2021 => arte-Mediatek
Dokumenmtion von Alix François Meier auf arte: Die Royals vom Balkan
Foto: Schloss Peles in Sinaia - die ehemalige Residenz der Hohenzollern in Rumänien
Einst von den Kommunisten geschasst, erleben die Royals vom Balkan ein Comeback und spielen in ihren Ländern heute wieder eine wichtige Rolle: Bulgariens König Simeon II., Kronprinz Nikola II. von Montenegro sowie Kronprinzessin Margareta von Rumänien. Durch geschickte Hochzeiten auf dem Balkan sind die Königshäuser Sachsen-Coburg und Gotha aus Bulgarien, Petrovic-Njegos aus Montenegro und Hohenzollern in Rumänien verwandtschaftlich miteinander verbunden. Obwohl ihre Länder heute Republiken sind, eint sie eine wichtige Rolle: Nach außen sind sie Repräsentanten ihres Staates, im Inneren moralische und neutrale Institution. Die Dokumentation taucht ein die Geschichte der drei Königshäuser und begleitet die Adeligen in ihr heutiges Leben. Sie beschreibt wie die Royals die stürmischen Zeiten vor dem Kommunismus, im Exil und nach dem Postkommunismus erlebten. Als gerade Fünfjähriger bestieg König Mihai I. von Rumänien, der Vater von Kronprinzessin Margareta, 1927 den rumänischen Königsthron und musste sein Land als junger Regent durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges führen. Ähnlich erging es König Simeon II., der nach dem plötzlichen Tod seines Vaters als Sechsjähriger formell auf den bulgarischen Thron gelangte. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wurden die Könige und ihre Familien gezwungen, ins Exil zu gehen. Erst Jahrzehnte später, nach dem Fall der Berliner Mauer, durften sie wieder ihre Heimat betreten. Simeon Sakskoburggotski wird sogar zum Ministerpräsidenten ernannt und ist damit der bisher einzige abgesetzte europäische Monarch der Geschichte, der in einer demokratischen Wahl die politische Macht wiedererlangte.
Die Karpaten, die Urwälder Rumäniens, sind Europas grüne Lunge. Seit Jahren allerdings prangern Umweltschützer an, dass die Wälder illegal abgeholzt werden. Von 120.000 Hektar stehen gerade mal 20.000 unter Naturschutz. Und mit dem Holz lässt sich viel Geld verdienen.
Foto: In den Karpaten Rumäniens
Auf Druk der EU hat Rumänien inzwischen zwar strengere Gestze erlassen. Umweltschütz zufolge sind diese aber viel zu lasch. Und so sind sie erfinderusch geworden, um den Wald zu retten.
Oberwischau und das angrenzende Wassertal sind Orte lebendiger Geschichte. Umschlossen von den tiefen Wäldern der Karpaten fanden hier Rumänen, Juden, Ungarn und Deutsche eine gemeinsame Heimat. An diesem Ort märchenhafter Sagen und Geschichten überlebte eine vergessen geglaubte Verbindung aus Feuer, Wasser und Stahl - eine der letzten mit Dampf betriebenen Waldbahnen Europas.
Der junge Feuermacher Gheorghe Andreica setzt die Kleindiesellok "Cozia-1" sechs Tage in der Woche unter Dampf. Immer schon war das Wassertal ein Zentrum des Holzeinschlags. Und auch heute noch transportiert die Schmalspurbahn Holzfäller in die tiefen Wälder der Region Maramures hinauf und etwa 200 Tonnen Holz zurück ins Tal. Doch die Waldbahn ist bedroht - durch Überschwemmungen und die ökonomische Schwäche der Region.
Gheorghe Andreicas größter Wunsch ist es trotzdem, eines Tages Zugführer der Waldbahn zu werden. Doch dafür muss er sich in den Augen seines Chefs erst einmal bewähren. Und so ist jede Fahrt für Gheorghe Andreica eine Reise voller Emotionen, Angst und Hoffnung.
Reportage auf arte: Der Pruth, von den Karpaten bis zur Donau
Foto: Blick auf den Fluss Bruth bei Galati, im Hintergrund: Republik Moldau
arte
Freitag, 24. Juli 2019, um 18:35 Uhr
Reportage
Regie: Thomas Radler
Seit Jahrhunderten trennen und verbinden Grenzflüsse Menschen und Kulturen an ihren Ufern. Mal bilden sie eine undurchdringliche Grenze, mal eine gemeinsame Lebensader. Die Dokumentationsreihe entdeckt drei Grenzflüsse in Europa, alle umgeben von einer bewegten Geschichte. Inmitten des weltweit letzten Rotbuchen-Urwalds entspringt in den ukrainischen Waldkarpaten wild-romantisch der Pruth. Später, auf fast 700 Kilometer EU-Außengrenze zwischen der kleinen Republik Moldau und Rumänien, ist er einer der wenigen Grenzflüsse in Europa, die bis heute streng bewacht werden.
Im Schatten des größten Bergs der Ukraine, der Howerla, entspringt der Pruth. Die schwer zugängliche Landschaft mit den weltweit letzten Rotbuchen-Urwäldern zählt seit 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Von den Waldkarpaten schlängelt sich der Pruth hinunter ins Tal. Natur im Urzustand - Menschen verirren sich so gut wie nie hierher ins Quellgebiet des mit 953 Kilometern zweitlängsten Nebenflusses der Donau.
Nach 100 Flusskilometern erreicht der Pruth dann Czernowitz, die alte Hauptstadt der Bukowina. Jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang vergessen und in beiden Weltkriegen kaum zerstört, wirkt das von der österreichischen Architektur geprägte Stadtbild heute wie ein Abbild längst vergangener Zeiten. Nach Czernowitz ist der Pruth fast 700 Kilometer lang der Grenzfluss zwischen Rumänien und der Republik Moldau.
Reportage auf arte: Metropolen des Balkan "Bukarest"
Foto: Triumphbogen (Bukarest) - Arcul de Triumf
arte
Freitag, 8. März 2019, um 18:35 Uhr
Reportage
Regie: Caroline Haertel
Bukarest ist keine klassische Schönheit, sondern eine Stadt, in die man sich erst auf den zweiten, dritten, vierten Blick verliebt. Während der Diktatur Nicolae Ceausescus erfuhr die Hauptstadt Rumäniens eine brutale Umwandlung: Historische Viertel wurden abgerissen, Protzbauten errichtet und ganze Kirchen versetzt. Heute ist Bukarest auf der Suche nach einer neuen Identität: lebendig, vielfältig, kreativ.
In den vergangenen Jahren ist hier viel passiert. Die Infrastruktur der Stadt wurde verbessert, Parkanlagen erneuert, zahlreiche Cafés und Restaurants eröffneten entlang der Gassen und auch eine alternative Kulturszene hat sich allmählich herausgebildet. Maria Neneciu und ihre Kollegen vom Künstlernetzwerk "The Institute" organisieren über 60 Veranstaltungen im Jahr und verwandeln dabei stark befahrene Straßen in kreative Fußgängerzonen. Der Unternehmer Dragos Bogdan versucht das vergessene Nationalgetränk der Rumänen, "Braga", wieder bekannt zu machen. Radu Ion Nevers ist Silberschmied und Rom. Um sein Handwerk in die Zukunft zu führen, arbeitet er mit internationalen Schmuckdesignern zusammen. Sein Ziel ist es, das Wissen und Talent der Roma-Handwerker bekannt zu machen und zu zeigen, wie wichtig ihr kulturelles Erbe für Rumänien ist.
Reportage auf arte: Der Parlamentspalast in Bukarest
Foto: Der Parlamentspalast in Bukarest
arte
Dienstag, 26. November 2017, um 06:35 Uhr
Reportage
Der heutige Parlamentspalast in Bukarest hieß früher "Haus des Volkes", wurde vom Volk selbst jedoch als "Haus des Sieges über das Volk" bezeichnet. Verbaut wurden 700.000 Tonnen Stahl, 550.000 Tonnen Zement und eine Million Kubikmeter Marmor. Für den Bau des zweitgrößten Verwaltungsgebäudes der Welt ließ Ceausescu die Bevölkerung buchstäblich hungern. Von 1983 bis 1989 nach seinen Vorstellungen errichtet, wurde der Palast erst 1997, sozusagen posthum, fertiggestellt. Etwa ein Drittel des Stadtzentrums, sechs Synagogen und 22 Kirchen wurden dafür dem Erdboden gleichgemacht oder versetzt. 40.000 Wohnungen wurden zwangsgeräumt. Geschichte wurde überschrieben, Urbanisierung um jeden Preis vorangetrieben. Das Gebäude ist der steingewordene Größenwahn eines ehemaligen Schusterjungen, der als Staatschef seine Allmachtsfantasien auslebte und per Handzeichen ganze Straßenzüge vernichten lassen konnte. Archivaufnahmen zeigen die gigantische Baustelle, wimmelnd von schwer schuftenden Bauarbeitern. Zwischen ihnen stolziert Ceausescu und begutachtet das Treiben. Der Palast selbst ist so überdimensioniert, dass der Mensch sich unweigerlich winzig fühlt. Noch heute ist das Stadtzentrum Bukarests von Ceausescus Palast wie durchschnitten und vernarbt.
Foto: Treppenhaus im Parlamentspalast in Bukarest
Foto: Empfangssaal im Parlamentspalast in Bukarest
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